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Als letztes Schiff einer Serie wurde Mitte März die »Aida Stella« der Reederei übergeben und getauft. Alle sieben Schiffe der Sphinx-Klasse sind in den Baudocks der Meyer Werft entstanden
Nach der Taufe des Kreuzfahrtschiffes »Aida Mar« der Rostocker Reederei im Rahmen des Hamburger Hafengeburtstags im Mai des vergangenen Jahres[ds_preview] hat nun die Taufe des neuesten Flottenmitgliedes »Aida Stella« vor der Haustür der Reederei in Warnemünde stattgefunden. Gleich zehn Namensgeberinnen – Mitarbeiterinnen der Reederei sowie der Werft und dem Architekturbüro – tauften das Schiff. Der Auftrag für die »Aida Stella« wurde im Sommer 2010 erteilt, die Kiellegung erfolgte im Januar 2012 und im Februar 2013 die Ems­überführung.

Mit der Ablieferung des Neubaus wird die Serie von sieben Schiffen, die Aida seit 2004 bei der Meyer Werft in Papenburg bauen ließ, abgeschlossen. Jedoch hat Aida die Orderaktivität damit nicht eingestellt, denn im Sommer 2011 unterzeichnete die Costa- Crociere-Tochter mit der japanischen Werft Mitsubishi Heavy Industries eine Vereinbarung über den Bau von zwei 125.000-BRZ-Einheiten. Die Ablieferung der ersten beiden Schiffe der Hyperion-Klasse, die Platz für 3.250 Passagiere bieten sollen, ist für März 2015 bzw. 2016 geplant.

Sphinx-Klasse

Mit der Bestellung und dem Bau des ers­Typschiffes der Sphinx-Klasse, der »Aida Diva« (Ablieferung 2007), war die dritte Generation der Clubschiffe geboren. Neben Größe und Design beinhaltete das weiterentwickelte Konzept das sogenannte Theatrium – in der Mitte des Schiffes gelegen und durch die großen Glasflächen nach außen hin als typisches Kennzeichen dieses Schifftyps weithin sichtbar. Der bereits auf den ersten drei Neubauten (»Aida Diva«, »Aida Bella« und »Aida Luna«) vergleichsweise großzügig gestaltete Wellnessbereich wurde mit der Modifizierung des Entwurfes für die vier folgenden Schiffe »Aida Blu«, »Aida Sol«, »Aida Mar« und »Aida Stella« noch weiter vergrößert, zudem wurden Kabinen mit direktem Zugang zum Spa-Bereich eingerichtet. Durch ein zusätzliches halbes Deck hat sich das Raumangebot insgesamt deutlich erhöht. Zusätzlich wurde der Rumpf um knapp 1,50 m verlängert und der Heckspiegel verändert.

Nachhaltigkeitskonzept

»Green Shipping« ist für Aida mehr als ein Werbeversprechen. Dies geht aus dem Mitte März vorgelegten Nachhaltigkeitsbericht der Reederei hervor. Dieser erscheint seit 2007 jährlich und dokumentiert Aidas Engagement in diesem Bereich. Die Greenpeace-Mitbegründerin Monika Griefahn, seit knapp einem Jahr Direktorin für Umwelt und Gesellschaft des Nachhaltigkeitssegments von Aida Cruises, bilanzierte, der Treibstoffverbrauch der Aida-Flotte sei im Vergleich zum Vorjahr pro Unterbett und Tag um weitere 3,7 % gesunken, die Schwe­felemissionen seien um 17 % reduziert worden. »Mit der neuen Ballastwasserbehandlungsanlage auf der ›Aida Stella‹ erfüllen wir bereits heute von der IMO angestrebte Standards. Zudem arbeiten wir mit Hochdruck an einem ganzheitlichen Filterkonzept für unsere Schiffe«, so Griefahn.

Die Antriebs­anlage der »Aida Stella« ist so ausgelegt, dass pro Passagier auf 100 km 3 l Kraftstoff verbraucht werden. Die vier Dieselgeneratoren (Mak 9M43C, 9.000 kW) können sowohl mit Diesel- als auch mit Schweröl betrieben werden. Sie liefern den Strom für die beiden Fahrmotoren (welche auf den jüngsten drei Schiffen vom VEM Sachsenwerk geliefert wurden), die jeweils eine Leistung von 12.500 kW über eine Wellenanlage auf die zwei Fünfblattfestpropeller übertragen. Die strömungsoptimierten Pro­peller und Ruder tragen zum geringen Kraftstoffverbrauch bei. Die Ruderblätter sind asymmetrisch auf Höhe der Propellernabe in sich verdreht – dies erzeugt einen Segeleffekt, der dem Schiff einen zusätzlichen Vortrieb verleiht. Außerdem reduziert der Silikon-Unterwasseranstrich Reibung und damit den Energiebedarf.

Gespannt sein darf man auf die nächste Form der Umsetzung ressourcensparender Technologien: Die 2015 und 2016 in Fahrt kommenden Schiffe der Hyperion-Klasse werden nicht nur über Dual-Fuel-Motoren verfügen, sondern auch mit der MALS-Technologie (Mitsubishi Air Lubrication System) ausgestattet sein. Nach Reederei­angaben soll dieses System die Schiffe auf einem Luftblasenteppich gleiten lassen, wodurch der Reibungswiderstand reduziert und folglich der Treibstoffbedarf um 7 % (sowie damit auch der CO2-Austoß) gesenkt werden soll. Im Jahr 2010 wurde dieses System weltweit erstmals auf einem Schwergutmodultransportschiff eingebaut.

Umweltschutz findet nicht nur auf den Schiffen statt, sondern auch an Land. Das neue Firmengebäude, »Aida Home«, wird laut der Reederei nach modernsten Energie- und Umweltstandards gebaut und bietet Platz für bis zu 400 Mitarbeiter. Hierfür strebt das Unternehmen die Zertifizierung der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen in Silber an.


KW/SYS