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Trotz eines relativ großen Wachstums im bi[ds_preview]sherigen Jahresverlauf ist der JadeWeserPort noch immer nicht ausgelastet. Mit einer Neuansiedlung von Rhenus Midgard soll die Attraktivität gesteigert werden.

Im Güterverkehrszentrum (GVZ) in unmittelbarer Nachbarschaft des Containerterminals in Wilhelmshaven wurde jetzt mit dem Bau einer Lagerfläche begonnen. Sie bietet Platz für 120 Standard-Container. Insgesamt biete man damit den Kunden am Standort auf rund 4.000 m2 Gesamtfläche »optimale Möglichkeiten für Lagerung, Umschlag sowie Verwiegen von Containern«, teilte die Rhenus-Gruppe mit.

Der Geschäftsführer der JadeWeserPort-Marketing-Gesellschaft, Andreas Bullwinkel zeigte sich überzeugt, »dass der Markt diese neue Offerte annehmen wird.« Die Anlage im nördlichen Bereich der Logistikzone des JadeWeserPorts soll Anfang 2017 den Betrieb aufnehmen. Erster Kunde für das neue Lagerangebot sei das Unternehmen Symrise aus Holzminden, ein Anbieter von Duft- und Geschmacks-, kosmetischen Grund- und Wirkstoffen, funktionalen Inhaltsstoffen sowie Produktlösungen für verbesserte Sensorik und Ernährung, hieß es.

Deutschlands einziger Tiefwasserhafen kämpft seit seiner Eröffnung vor einigen Jahren mit mangelnder Nachfrage von Continerlinien. Mit großem Vorschusslorbeeren gestartet, konnte der JadeWeserPort die Hoffnungen bislang nicht erfüllen und nicht zu den umschlagstarken Wettbewerbern an der Nordrange in Hamburg, Bremerhaven, Rotterdam oder Antwerpen aufschließen.

Wachstum in schwierigem Markt

Zuletzt meldete der Terminalbetreiber Eurogate allerdings ein Wachstum von 26,4% für den Containerumschlag in den ersten neun Monaten. Zwischen Januar und September gingen 411.486 TEU über die Kaikanten am Jadebusen. Zum Vergleich: In Rotterdam 9,27% (-0,4 %), in Antwerpen 7,56 Mio. TEU (+4%), in Hamburg 6,7 Mio. TEU (-0,1%) und in Bremerhaven 4,19 Mio. TEU (-0,4%).

Ungeachtet der Situation denkt das Land Niedersachsen bereits an eine Erweiterung des Hafens nach. Laut einer im Frühjahr veröffentlichten Studie des Bremer Instituts ISL ist ein Ausbau um 2km in nördliche Richtung sowohl technisch realisierbar als auch auf mittlere Sicht wirtschaftlich sinnvoll. Landeswirtschaftsminister Olaf Lies sagte seinerzeit, dass der Hafen um das Jahr 2027 an seine Kapazitätsgrenzen stoßen könne und daher beschlossen worden sei, die weiteren Planungen voranzutreiben.