Duterte bittet China um Hilfe gegen Piraterie

Print Friendly, PDF & Email

Der philippinische Präsident Rodrigo Duter[ds_preview]te macht im Kampf gegen die Piraterie in Südostasien weiter Druck. Um die Attacken zu reduzieren hat er China um Unterstützung durch Patrouillenfahrten gebeten.

Der als Hardliner bekannte Staatspräsident bestätigte die Anfrage jetzt bei einer Ansprache anlässlich einer Ernennung neuer Militär-Generäle, berichtet die Nachrichtenagentur reuters.

Mit der Hilfe der Volksrepublik sollen die Aktivitäten der islamistischen Terrorgruppe Abu Sayyaf eingedämmt werden, die sich seit einiger Zeit verstärkt durch Angriffe auf Handelsschiffe und Entführungen von Seeleuten und Yacht-Besitzern zeigt. Die Entwicklung hatte die Zahl der piraterie-bedingten Entführungen im vergangenen Jahr in die Höhe schnellen lassen.

Schon in den vergangenen Monaten hatte die Regierung Duterte verschiedene Initiativen gestartet, die Piraterie einzudämmen. So sollen mit Nachbarstaaten wie Malaysia und Indonesien Kontrollen und Patrouillen in der Region koordiniert werden, in der die Staaten eher selten auf Kooperation setzen, wenn es um den Schutz der Grenzen und Gewässer geht. Der philippinische Verteidigungsminister Delfin Lorenzana hatte jüngst angekündigt, dass die Zusammenarbeit auch mit Einheiten von Brunei und Singapur ergänzt werden könnte.

In Südostasien gibt es zwar bereits das regionale Kooperationsabkommen ReCAAP, dem auch ein gewisser Erfolg bescheinigt wird. Allerdings bezieht es sich in erster Linie auf den Austausch von Informationen und eher zweitrangig auf die Abstimmung von Aktivitäten. Zudem sind nicht alle von Piraterie betroffenen Staaten Südostasiens Mitglied, beispielsweise Indonesien.

Bei der Militärveranstaltung warnte Duterte, dass sich die Situation in den Gewässern von Malaysia und den Philippinen zu einer ähnlichen wie in Somalia vor einigen Jahren entwickeln könnte, wenn man nicht engagiert gegen die Kriminellen vorgehe. Ende vergangenen Jahres hatte der Präsident für Aufsehen gesorgt, als er die Sicherheitskräfte der Region aufforderte, Piraten-Gruppen und Abu Sayyaf-Stellungen zu bombardieren – im Zweifel mitsamt der entführten Geiseln.

»Wir würden uns freuen, wenn China hier präsent wäre…nur um zu patrouillieren«, so Duterte. Das müssen nicht zwingend mit »grauen« Kriegsschiffen geschehen, sondern könne auch durch Küstenschutzeinheiten durchgeführt werden. Ob die chinesische Regierung auf die Anfrage bereits reagiert hat, sagte er allerdings nicht.