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In der Übernahme-Schlacht im Tankermarkt hat der Vorstand der Reederei DHT Holdings das Angebot des Konkurrenten Frontline erneut als »völlig unzureichend« zurückgewiesen.

John Fredriksen solle sich lieber nach einem anderen »Opfer« umsehen, heißt es in einer gestern veröffentlic[ds_preview]hten Erklärung des norwegischen Unternehmens. Frontline bemüht sich seit Monaten, den Konkurrenten zu übernehmen. Zuletzt hatte der Schiffsmagnat am 25. April einen Aktientausch von 0,8 zu 1 vorgeschlagen.

Inmitten des Übernahme-Pokers hatte DHT die Übernahme der VLCC-Flotte der BW Group verkündet. Dies hatte Fredriksen zuletzt mit einer einstweiligen Verfügung verhindern wollen, war damit aber – wie zuvor schon in New York – vor einem Gericht auf den Marshall Islands gescheitert. Für den 17. Mai ist dort ein Anhörungstermin mit den beiden Rivalen anberaumt.

DHT, Frontline
Svein Moxnes Harfjeld (re.) und Trygve P. Munthe (Foto: DHT)

In einem persönlich an Frontlines CEO Robert Hvide Macleod gehaltenen Schreiben heißt es nun, es handle sich um ein Angebot, das sich von der früheren Offerte von Februar nicht unterscheide. Angesichts veränderter Marktbedingungen sei das neue Angebot »sorgfältig und voruteilsfrei« geprüft worden. Das DHT-Management fühle sich zudem verpflichtet, die bestmögliche Lösung für die Aktionären zu finden. Jedoch sei DHT erneut erheblich unterbewertet worden, daher erfolge die Ablehnung auch dieses Mal »einstimmig«.

Die eigene Flotte würde mehr als 50% eines fusionierten Unternehmens ausmachen und 45% des für 2018 prognostizierten Gewinns erwirtschaften. Zudem sei sie mit einem Durchschnittsalter von 6,5 Jahren jünger als die von Frontline – was bei dem Konkurrenten zu einem höheren Investitionsbedarf führen werde. Die Übernahme der VLCC-Flotte der BW Group für 538 Mio. $ werde dagegen die eigene Reederei weiter stärken.

Danach lässt der Brief an Macleod nichts an Deutlichkeit zu wünschen übrig: »Wir verstehen ja, dass Sie ein Interesse am Erwerb unserer Flotte haben. Aber wir sind nicht bereit, alles unter Wert zu verscherbeln«, heißt es sinngemäß übersetzt.