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100 Mio. € statt 10 Mio. €, mehr als 2 Jahre statt 17 Wochen: Die Sanierung des Segelschulschiffs »Gorch Fock« wird immer teurer und dauert immer länger. Die Marine will an dem betagten Dreimaster dennoch festhalten.

Noch vor genau einem Jahr gab Verteidigungsministerin Ursula vo[ds_preview]n der Leyen ein klares Votum ab. Die bereits damals vorläufig gestoppte Instandsetzung der »Gorch Fock« werde fortgesetzt, das traditionsreiche Schulschiff solle über das Jahr 2030 hinaus zur Ausbildung des Führungsnachwuchses in Dienst bleiben. Geschätzt 75 Mio. € sein dafür aufzubringen.

Nach einer weitere Kostenexplosion auf mittlerweile 100 Mio. € steht das Projekt nun erneut auf dem Prüfstand, eine endgültige Entscheidung soll laut Medienberichten »in den nächsten Wochen« fallen, heißt es aus dem Verteidigungsministerium.

Seit zwei Jahren liegt der Großsegler bereits auf der Werft in Elsfleth. Die Schadenaufnahme sei abgeschlossen, heißt es, nun müsse noch einmal neu kalkuliert werden. Mindestens noch ein weiteres Jahr werde es dauern, bis das Ausbildungsschiff der Marine wieder flott sei.

Derzeit werden die Kadetten der Marine auf der rumänischen »Mircea«, einer Halbschwester der »Gorch Fock«, ausgebildet. Die »Mircea« ist die kleinere und ältere Schwester der heutigen »Gorch Fock«. Sie lief 1938 bei der Hamburger Werft Blohm + Voss vom Stapel, als viertes von fünf nahezu baugleichen Segelschulschiffen.

Mit 74 m Länge ist die »Mircea« etwa 15 m kürzer als die heutige »Gorch Fock« (Baujahr 1958). Die Besatzung zählt maximal 210 Mann. An den drei Masten können 23 Segel mit einer Fläche von insgesamt 1.750 m2 Fläche gesetzt werden.