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Nach Abschluss einer mehrwöchigen Inspektions- und Wartungskampagne für eine Öl- und Gasgesellschaft in der niederländischen Nordsee konnte das Offshore-Unterstützungsschiff »DP Galyna« sehr kurzfristig einen Anschlussauftrag bei einem deutschen Windpark verbuchen.

Wie Marcel Roe[ds_preview]lofs, Geschäftsführer des niederländischen Unternehmens Chevalier Floatels jetzt auf Anfrage mitteilte, konnte gerade einmal zwei Stunden nach Auftragseingang die »DP Galyna« von Rotterdam schon Kurs auf Bremerhaven nehmen. Hier trat das Hotelschiff für Offshore-Techniker am 13. Juni eine neue Charter für einen nicht genannten deutschen Windparkbetreiber für anstehende Instandhaltungsarbeiten ein. Dabei dient Bremerhaven als Basishafen für den regelmäßigen Technikerwechsel während der laufenden Charter des Schiffes.

Schon seit vier Jahren bietet das niederländische Unternehmen Chevalier Floatels die beiden ehemaligen schwedischen Passagier-Fährschiffe »DP Gezina« und »DP Galyna« als schwimmende Hotels aber auch gleichzeitige direkte Zubringerschiffe zu den Offshore-Windkraftanlagen an. Die beiden mehrfach umgebauten und auf 70 m verlängerten Schwesterschiffe verfügen dabei über eine integrierte Ampelmann-Gangway, die einen einfachen Übergang der Techniker direkt vom Hotelschiff auf die Offshoreanlage, ohne den Einsatz eines Crew-Transfer-Vessel (CTV), ermöglicht. Die Gangway kann an bis zu 23,5 m hohen Anlandungspunkten an den Offshoreanlagen sowie bis zu einer Wellenhöhe von 3,20 m eingesetzt werden.

Nach einem weiteren Umbau im Winter 2016 verfügt die »DP Galyna« nun über 38 Kabinen mit 55 Betten für Offshore-Techniker, ausgerüstet unter anderem mit Bad, Flachbildschirmen und Spielkonsolen. Zudem sind die Schiffe neben einem Restaurant und einer Lounge auch mit einem Hospital und einem Fitnessraum ausgestattet. Bis zu 16 Crewmitglieder kommen an Bord zum Einsatz.

Umgebaut, verlängert und verbreitert

Die beiden von Yran & Storbraaten entworfenen, ursprünglich 60,40 m langen und 11,40 m breiten Schwesterschiffe wurden auf der polnischen Remontowa-Werft für den Personen-Shuttle-Passagierverkehr im nördlichen Öresund zwischen Schweden und Dänemark für maximal 400 Passagiere geplant. Schon nach zwei Jahren Einsatz musste der Passagierdienst Anfang 2010 wieder eingestellt werden. Nach dem Erwerb durch Chevalier Floatels erfolgte vor fünf Jahren ein umfangreicher Umbau und eine Verlängerung der beiden Schiffe, um 10 m auf nun 70 m und auf eine Verbreiterung auf nun 13,4 m. Zudem wurden die Schiffe mit Stabiliatoren von Rolls Royce Marine ausgerüstet.

Volvo Penta Motoren vom Typ D30A liefern die Energie für die beiden Schottel Twin Azimut-Propeller vom Typ STP 550 mit einer Leistung von jeweils 600 kW. Die Höchstgeschwindigkeit wird mit 13,5 kn angegeben. Zusätzlich verfügen die Schiffe zur besseren Manövrierfähigkeit über einen Bugstrahlruder mit 300 kW. Für die Ladungsübernahme von bis zu zwei 20-Fuß-Materialcontainern auf dem Arbeitsdeck am Heck verfügen die Schiffe über einen 2-t-Bordkran. Ferner befinden sich am Heck und an den Seiten Anlegemöglichkeiten für Crewboote für einen möglichen Passagierwechsel. (CE)