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Die Rating-Agentur Moody‘s sieht in der jüngsten Gewinnwarnung von Hapag-Lloyd keinen Grund, ihre Bewertung für die Reederei zu ändern – zumindest vorerst.

Auch we[ds_preview]nn eine schwächere operative Performance negativ ist, bleibt die Bewertung »B2« von der Ankündigung unberührt, hießt es in einer Mitteilung der Agentur. Auch der Ausblick wurde bei »stabil« belassen. Die Erwartung an die finanzielle Performance von Deutschlands einziger globaler Containerlinienreederei dürfte weiter in dem gesteckten Rahmen für das Rating bleiben.

Allerdings, so schränken die Analysten ein, könnte sich das in Zukunft durchaus ändern. »Sollte der negative trend andauern, or sollten andere Herausforderungen auftreten, etwa durch weitere Störungen der Handelsströme, könnte das Druck auf die Bewertung ausüben«, so die Moody‘s-Mitteilung.

Hapag-Lloyd, Hapag, Anleihe, Börse

Währenddessen entwickelte sich der Aktienkurs der seit 2015 gelisteten Reederei weiter leicht rückläufig. Am 28. Juni – unmittelbar vor der Gewinnwarnung – noch bei 35,90 €, sackte er am 29. Juni auf 30,50 € ab. Am 3. Juli waren es zwischenzeitlich 28,72 €, heute  (04. Juli) lag er zwischenzeitlich (09:00 Uhr) bei 28,62 €.

Hapag-Lloyd, Nr. 5 im Weltmarkt, hatte aufgrund der Marktentwicklungen die Prognosen für das Geschäftsjahr zurückgefahren. »Auf Basis der Entwicklung der ersten fünf Monate und des erwarteten weiteren Geschäftsverlaufs hat der Vorstand der Hapag-Lloyd AG beschlossen, den bisherigen Ausblick für das Konzern-EBIT und das Konzern-EBITDA des laufenden Geschäftsjahres 2018 (bisheriger Ausblick für beide Kennzahlen: deutlich steigend) anzupassen«, hieß es.

Auch wegen der anhaltenden Unsicherheit in Bezug auf die Entwicklung der Frachtraten in der bevorstehenden Peak Season geht die aktualisierte Jahresprognose nunmehr von einem EBIT in einer Bandbreite von 200 bis 450 Mio. € aus. Im vergangenen Jahr waren es noch 410,9 Mio. €). Das EBITDA soll zwischen 900 Mio. und 1,15 Mrd. € liegen – 2017 waren es 1,054 Mrd. €.

Als Ursache für die pessimistischere Prognose werden die »seit Anfang dieses Jahres unvorhergesehen stark gestiegenen und auch weiterhin steigenden operativen Kosten« genannt. Vor allem Treibstoffkosten und Charterraten, kombiniert mit sich langsamer als erwartet erholenden Frachtraten, bereiten den Verantwortlichen am Hamburger Ballindamm Kopfschmerzen. Diese Entwicklungen können der Mitteilung zufolge nicht vollständig durch bereits initiierte Maßnahmen zur Kosteneinsparung kompensiert werden. Dazu dürfte auch der bekannt gewordene Stellenabbau gezählt werden. Dem Vernehmen nach sollen 160 Stellen eingespart werden, nachdem es in den vergangenen Monaten bereits einen Einstellungsstopp und Arbeitsverlagerungen gegeben hatte.