Print Friendly, PDF & Email

Nach der Ablieferung des ersten 115 m langen Yachtprojektes »Luna« vor acht Jahren an den russischen Oligarchen Roman Abramowitsch schaut das Klientel der Yachteigner nun auch wieder auf die Lloyd Werft in Bremerhaven.

So entsteht aktuell im komplett eingerüsteten Schwimmdock 3 [ds_preview]die nächste größere Yacht mit dem Projektnamen »Solaris«. Viel Information über dieses mehr als 130 m lange Neubauvorhaben gibt es nicht, die Lloyd Werft hält sich wie in dieser Branche üblich mit Details bedeckt.

Wider Yachts, Lloyd Werft, Genting, Yacht, Wider Yachts
Foto: Eckardt

Der zur Rönner-Gruppe gehörende Projektpartner Stahlbau-Nord (SBN) im Bremerhavener Fischereihafen liefert bis zum Jahresende drei schwimmfähige Sektionen. Nachdem im April das rund 1.300 t schwere Vorschiff bei SBN fertig gestellt wurde, folgte vor ein paar Tagen ein rund 20 m langer und über acht Decks hoher Mittschiffs-Segementblock, der auf einem Ponton bei der Lloyd Werft angeliefert wurde.

Zwischenzeitlich wurde nun auch schon der rund 15 m hohe Schornstein für das Yachtprojekt bei SBN fertig gestellt und mit Hilfe des Schwimmkrans »BHV Athlet« zur Lloyd Werft überführt. Vermutlich in den nächsten Wochen folgt dann das Achterschiff, das dann ebenfalls auf einem Ponton von Stahlbau-Nord zur Lloyd Werft verholt wird. Mit der Fertigstellung des gesamten Projektes wird nicht vor 2020 gerechnet.

Auch auf der weltgrößten Yachtmesse in Monaco war die Lloyd Werft in diesem Jahr schon zum zweiten Mal präsent. Dort wurde dann auch über eine schon fast ein Jahr andauernde enge Zusammenarbeit der Bremerhavener Werft mit der kleinen italienischen Yachtneubauwerft Wider aus Ancona berichtet, die Luxusyachten bis zu einer Größe von 50 m produziert. Seit April 2017 gehört Wider Yachts über das Unternehmen Exa Limited zu 100% zur Gruppe Genting Hong Kong, ebenso wie die Lloyd Werft in Bremerhaven.

Seit Jahresanfang 2018 wird Wider Yachts nunmehr von Bremerhaven aus geleitet, denn Lloyd Werft Geschäftsführer Rüdiger Pallentin ist mittlerweile auch Geschäftsführer der kleinen italienischen Werft und reist mehrfach an die Adria. Ziel ist es, beide Werften noch enger miteinander zu verbinden.

Schon in Monaco präsentierten sich beide Werften an einem Stand und hatten auch ein brandaktuelles Anschauungsobjekt von Wider Yachts mitgebracht, die 50 m lange und rund 30 Mio. € teure Luxusyacht »Ceciliaq vom Typ Wider 165, die Platz für bis zu 12 Passagiere bietet. Für den Innenausbau der »Ceciliaq« stellte die Lloyd Werft schon einen Mitarbeiter für die Bauaufsicht ab, der der Projekt sieben Monate vor Ort begleitete.

Wider Yachts, Lloyd Werft, Genting, Yacht, Wider Yachts
Foto: Eckardt

Wie Pallentin kürzlich gegenüber Medien erklärte, will man die Arbeit beider Unternehmen künftig verknüpfen. So könnten in Ancona Yachten bis zu einer Länge von bis zu 55 m Schiffslänge produziert werden, am Standort in Bremerhaven ab 90 m und mehr. Eine komplette Verlagerung für die Produktion kleinerer Yachten in Deutschland sieht Pallentin eher skeptisch, da der Markt zu klein ist und man derartige Yachten in Deutschland nicht zum üblichen Marktpreis bauen könnte.

Mittlerweile arbeiten die Konstrukteure der Lloyd Werft an einem nächsten größeren Yachtprojekt von etwa 100 m Länge. Diese Pläne sollen bis zum Jahresende ausgearbeitet sein und dann dem Eigner vorgestellt werden, wobei sich die Lloyd Werft Hoffnung macht, dass das Projekt dann auch in den Docks an der Unterweser entstehen wird.