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Mehr als hundert Jahre nach dem Untergang der »Titanic« (April 1912) will ein ambitionierter Unternehmer schon bald einen originalgetreuen Nachbau des Luxus-Liners über die Meere schicken.

1912 sank das wohl berühmteste aller Schiffe – die »Titanic« der britischen White Star Lin[ds_preview]e war das größte Schiff seiner Zeit und galt als unsinkbar. Es kam bekanntlich anders: Am am 14. April 1912 gegen 23:40 Uhr stieß das Schiff im Nordatlantik, etwa 300 sm südöstlich von Neufundland, gegen einen Eisberg und sank zwei Stunden und 40 Minuten später. 1.514 der mehr als 2.200 Menschen an Bord starben bei dem Unglück.

Clive Palmer, Titanic II
Clive Palmer (Foto: Blue Star Line)

110 Jahre später will Clive Palmer, Chef der australischen Blue Star Line, eine »Titanic II« auf Reisen schicken. Der Neubau soll seinem historischen Vorbild in den Abmessungen und in Sachen Prunk haargenau gleichen – nur bei der Sicherheit wird gegenüber dem technischen Stand von 1912 kräftig nachgebessert.

Das Projekt sollte eigentlich schon dieses Jahr in Fahrt gehen, wurde aber wegen finanzieller Streitigkeiten immer wieder verschoben. Jetzt kündigte Palmer an, dass die Arbeit an dem Projekt wieder aufgenommen werde. Und es gibt einen neuen Termin: 2022 soll die Replik des berühmten Luxus-Dampfers in See stechen.

Den Design-Auftrag erhielt die finnische Gesellschaft Deltamarin. Erste Schleppversuche eines 9,3 m langen Modells waren bereits im September 2013 bei der Hamburgischen Schiffbau-Versuchsanstalt durchgeführt worden. Das Schiff soll von der chinesischen Werft CSC Jinling in Nanjing gebaut werden.

2.400 Passagiere – wie das Original

Die »Titanic 2 soll auf neun Decks mit 840 Kabinen Platz für 2.400 Passagiere und 900 Crewmitglieder bieten. Der Bau kostet rund 500 Mio. $. Damit das Schiff stabiler ist als das alte Vorbild, wird der Dampfer 4 m breiter als die ursprüngliche »Titanic«.

Titanic
Route der »Titanic« von 1912

Die Jungfernfahrt soll in Dubai starten und dann von Southampton in England nach New York gehen – also genau die Strecke über den Atlantik nehmen, auf der die »Titanic« ihrem Untergang entgegen fuhr.

Das Schiff soll den Plänen zufolge dieselbe Innenausstattung bekommen wie die »Titanic« von 1912 – mit Pool, Ballsaal und einem türkischen Bad. Sogar die Passagiere sollen entsprechende Kleidung ausgehändigt bekommen. »Die Blue Star Line wird ein authentisches Titanic-Erlebnis erschaffen, so Palmer.

Diesel statt Kohle

Statt mit Kohle wird die »Titanic II« allerdings mit modernen Diesel-Motoren betrieben. Die vier historischen Schornsteine sollen erhalten bleiben, bekommen aber eine neue Funktion: Sie dienen als Aussichtsplattform und für die Installation moderner Navigations-Anlagen.

Der Geschäftsmann Clive Palmer (64) ist ein australischer Geschäftsmann und Milliardär aus der Bergbau-Branche. 2012 gründete er die Blue Star Line Pty Ltd.