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Einige Schifffahrtstreibende hatten auf eine Aufschiebung des »Sulphur Cap« gehofft – die IMO erteilte bekanntlich eine klare Absage. In der Industrie findet sie damit durchaus Anklang, etwa seitens der LNG-Branche.

LNG gilt mittlerweile zwar maximal als Übergangslösung, aber ebe[ds_preview]n auch als eine Lösung, die ab 2020 geltenden Obergrenzen für Schwefel im Kraftstoff einzuhalten. Entsprechend werden einige Projekte voran- und staatliche Fördermittel eingetrieben. Eine zeitliche Verschiebung hätte für solche Akteure einen Nachteil bedeutet.

Daher ist man mit den jüngsten Entwicklungen durchaus zufrieden: Die Industrie-Allianz »SEALNG« teilte einige Tage nach dem IMO-Entscheid jetzt mit, man unterstütze die Internationale Schifffahrtsorganisation nachdrücklich in ihrer Entscheidung, den Umsetzungszeitpunkt des Grenzwerts von 0,50 % am 1. Januar 2020 zu bestätigen. »SEALNG begrüßt auch die Annahme der Änderung von MARPOL Annex VI für ein Beförderungsverbot für nicht konforme Kraftstoffe für Schiffe ohne eine genehmigte gleichwertige Regelung zur Einhaltung des Schwefelgrenzwertes – wie beispielsweise ein Abgasreinigungssystem (EGCS)«, heißt es weiter.

SEALNG-Chairman Peter Keller machte die Haltung der Kooperation deutlich: »Wir glauben, dass beide Maßnahmen den Reedern mehr Sicherheit bieten, wenn sie über neue Optionen für konforme Kaftstofflösungen wie LNG nachdenken. Dies ist ein deutliches Signal an die gesamte Schifffahrtsindustrie, einschließlich der Kraftstofflieferanten, die bereit sein müssen, konforme Schiffskraftstoffe zu liefern.«

LNG biete der Schifffahrtsindustrie die Möglichkeit, einen »sicheren und skalierbaren Kraftstoff« zu verwenden, um den globalen Energiebedarf der Branche zu decken. »Die Infrastruktur für die Massenversorgung mit LNG existiert bereits heute entlang der Hauptschifffahrtsrouten, und die Bunkerkapazität für LNG wächst rasant: 20 Bunkerschiffe sollen bis 2020 in Betrieb sein«, so die Mitteilung weiter mit Blick auf die allseits gegenwärtige Diskussion um Bunker-Infrastrukturen, die längst nicht alle Beteiligten als ausreichend betrachten.