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Die niederländische Schiffbau- und Offshore-Gruppe zieht die Konsequenzen aus einer langen Talfahrt. Sogar einige Werften werden verkauft, eine nach Italien.

Schon im vergangenen Jahr hatte vor allem die Krise auf den Offshore-Märkten zu einem tiefen Eingriff bei Heerema Marine C[ds_preview]ontractors (HMC) geführt, 250 Jobs mussten abgebaut werden. Auch die Schwester Heerema Fabrication Group (HFG) musste Einschnitte verkraften, schon 2016 wurden knapp 60% der Arbeitsplätze gestrichen.

Heerema, Restructuring
Heerema‘s yard in Zwijndrecht (Source: Heerema)

HFG ist es auch, die nun weitere Konsequenzen aus der Krise offiziell bestätigt hat. »Nach einer strategischen Überprüfung beabsichtigt die HFG, einen wesentlichen Teil ihrer Aktivitäten im Bereich der Konstruktion und Fertigung komplexer Stahlkonstruktionen für den Offshore-Markt zu veräußern«, heißt es in einem Statement. Man kämpfe seit einiger Zeit mit unzureichendem Projektvolumen und geringer Rentabilität. »Darüber hinaus sind die Risiken, die mit dem Bau von Oberseiten verbunden sind, hoch und die Kunden sind nicht bereit, für dieses Risiko zu bezahlen«, so die Mitteilung weiter.

Durch den Verkauf beabsichtigt HFG, seine Aktivitäten an den Standorten Zwijndrecht (Niederlande) und Hartlepool (Großbritannien) zu verkaufen. Im Rahmen der geplanten Restrukturierung wird der Hauptsitz in den Niederlanden geschlossen. Es wird erwartet, dass dort 60 Arbeitsplätze abgebaut werden.

heerema marine fc 1

Die HFG hat eine Absichtserklärung mit dem italienischen Bauunternehmen Rosetti Marine unterzeichnet. Die Italiener wollen demnach die HFG-Aktivitäten auf dem Gelände in Zwijndrecht übernehmen. Rosetti Marine ist Teil einer Gruppe, die unter anderem im Bau von Yachten, Subsea-Einheiten und Offshore-Installationen aktiv ist.

»In der kommenden Zeit will die HFG auch für ihre Aktivitäten auf der Werft in Hartlepool einen Käufer suchen«, heißt es. Die Aktivitäten auf den HFG-Werften in Vlissingen (Niederlande) und Opole (Polen) sollen hingegen »unverändert fortgesetzt« werden.

Die Geschäftsleitung ist in Gesprächen mit Arbeitnehmervertretern und will die von einer Entlassung möglicherweise betroffenen Angestellten unterstützen: »Wir sind uns sehr wohl bewusst, dass die beabsichtigten Pläne einen großen Einfluss auf unsere Mitarbeiter in der Zentrale in Zwijndrecht haben werden«, sagt Koos-Jan van Brouwershaven, CEO der HFG. »Wir werden jede Unterstützung leisten, die wir in dieser sehr schwierigen Zeit anbieten können.«

Die Restrukturierung in 2016 hatte auf der Erwartung basiert, dass sich der Markt ab 2019 verbessern würde. Van Brouwershaven zeigte sich jetzt enttäuscht, dass die Reorganisation der HFG nicht die gewünschten Ergebnisse gebracht hat. Die HFG-Werft in Vlissingen, unterstützt durch die Werft in Polen, wird sich weiterhin auf den Bau von Jacken für die Offshore-Industrie konzentrieren und gleichzeitig weiterhin als Stützpunkt für ihre Schwestergesellschaft HMC fungieren.