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Die Konsolidierung in der Containerschifffahrt hat die Verteilung der Marktanteile signifikant durchgeschüttelt. Branchenprimus ist nach wie vor Maersk, allerdings sank der Anteil der Dänen zuletzt wieder. Das könnte sich fortsetzen.

Die Übernahme der zweitgrößten deutschen Linie[ds_preview]nreederei Hamburg Süd hatte den Maersk-Anteil an der auf den Weltmeeren verfügbaren Kapazität kräftig ansteigen lassen. Aus 16,6% wurden 19,4%. Seitdem hat sich in der Branche jedoch viel getan – es gibt neue beziehungsweise neu aufgestellte Carrier wie etwa Cosco/OOCL, ONE als Allianz von MOL, NYK und K Line, Hapag-Lloyd/UASC. Die neue Struktur wirkt sich nicht nur dahingehend aus, dass weniger Akteure mehr Marktmacht unter sich aufteilen. Auch haben einige der Carrier Neubauprogramme aufgelegt oder Expansionen angekündigt, beispielsweise Cosco/OOCL oder CMA CGM.

Das hat alles beschert der dänischen Maersk Line eine relative Schwächung ihrer Position. In Kopenhagen legt man seit jeher viel Wert darauf, die Branche anzuführen. Das tut die Reederei auch weiterhin, allerdings mit einem etwas geringerem Vorsprung, wie aktuelle Daten vom Branchendienst Alphaliner zeigen.

Hapag-Lloyd gewinnt hinzu

Einem neuesten Marktbericht zufolge sackte der Marktanteil von Maersk in den vergangenen 12 Monaten um 1,5% ab. Das ist der größte Rückgang aller großen Akteure. Negativ ist der Trend auch bei MSC (-0,1%), keine Veränderungen gab es bei der Nummer 4, CMA CGM und beim japanischen Bündnis ONE. Marktanteile hinzugewonnen haben vor allem Cosco/OOCL mit 0,8%, die neue Nr. 3 im Markt, sowie in weitaus kleineren Schritten Evergreen (+0,2%), Hyundai (+0,2%), Hapag-Lloyd (0,1%), Yang Ming (0,1%) und PIL (0,1%).

Der negative Trend von Maersk basiert unter anderem von einem Rückgang der eigenen Tonnage-Kapazität. Innerhalb der Gruppe sind es aktuell 4,02 Mio. TEU, 2,6% weniger als vor einem Jahr. Die globale Kapazität steig hingegen in diesem Zeitraum um 6% auf 22,69%, heißt es seitens Alphaliner. Beim Branchendienst erwartet man, dass sich der Trend möglicherweise sogar fortsetzt. Die Analysten beziehen sich in der Argumentation auf die jüngsten Aussagen von Maersk-CEO Soren Skou, keine weiteren Akquisitionen oder Neubestellungen in 2019 zu tätigen. Im Dezember müssten sich die Dänen außerdem aus den bisherigen Partnerschaften im Fernost-Südamerika-Ostküste zurückziehen, als behördliche Voraussetzung für die Übernahme von Hamburg Süd.