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Die DVB Bank schreibt nach d[ds_preview]en ersten neun Monaten des Jahres einen Verlust von ?23,6 Mio. €. Grund war vor allem die erhöhte Risikovorsorge im Bereich Schifffahrt. 

Im Vorjahreszeitraum hatte die DVB noch einen Gewinn (nach Steuern) in Höhe von +83,7 Mio. € ausweisen können. Die hohen Tonnage-Überkapazitäten und das historisch niedrige Ratenniveau hätten das Liquiditätspolster der Schifffahrtskunden stark belastet – was sich deutlicher als bisher bei den Banken ausgewirkt habe.

Risikovorsorge mehr als verdoppelt

Gegenüber 2015 musste die Risikovorsorge im Kreditgeschäft jedoch auf 156,9 Mio. € (Vorjahr: 62,7 Mio. €) mehr als verdoppelt werden. Wertberichtigungen seien im Wesentlichen für den Altbestand des Shipping Finance-Portfolios und für Finanzierungen im Offshore Finance-Portfolio notwendig geworden, teilte die DVB Bank mit. Gegenüber dem Jahresende 2015 sei die Summe aus Einzelwert- und Portfolio-Wertberichtigungen sowie aus Rückstellungen von 291,8 Mio. € um 39,1 % auf 406,0 Mio. € angestiegen.

Ralf Bedranowsky, DVB Bank
DVB-Vorstandschef Ralf Bedranowsky (Foto: DVB)

Dabei wurde insgesamt Risikovorsorge in Höhe von 276,1 Mio. € neu zugeführt, davon 234,1 Mio. € in Shipping Finance und Offshore Finance. Im Gegenzug konnten insgesamt 117,6 Mio. € an Risikovorsorge aufgelöst werden (davon 98,4 Mio. € für Shipping und Offshore).

Zum anderen wirkte sich der Wegfall eines im Vorjahr in den Aviation Investment Management-Aktivitäten der Bank erzielten substanziellen Einmalertrags ebenfalls belastend auf das Ergebnis aus Finanzinstrumenten gemäß IAS 39 aus. Dieses belief sich auf 13,8 Mio. € (Vorjahr: 76,3 Mio. €).

Stabiles Neugeschäft

Dem gegenüber habe ein stabiles und werthaltiges Neugeschäft mit 102 Transaktionen und einem Neugeschäftsvolumen von 4,2 Mrd. € gestanden (2015: 137 Transaktionen mit einem Volumen von 5,0 Mrd. €).

Das Konzernergebnis vor Steuern sank von 92,2 Mio. € im Vorjahr auf jetzt –27,3 Mio. €. Im Vergleich zum Jahresende 2015 verringerte sich die Bilanzsumme der DVB zum 30. September 2016 insgesamt um 2,3 % auf 26,0 Mrd. € (31. Dezember 2015: 26,6 Mrd. €).

Die harte Kernkapitalquote belief sich zum 30. September 2016 auf 12,1 % (31. Dezember 2015: 16,3 %), während die Gesamtkapitalquote 17,5 % (31. Dezember 2015: 22,4 %) betrug.

Kapitalerhöhung und Squeeze-out

Angesichts der sich weiter verschärfenden Schifffahrtskrise zeichnet sich für das vierte Quartal 2016 ein weiterer erhöhter Risikovorsorgebedarf ab. Infolgedessen erwartet die DVB nach eigenen Angaben einen Verlust im niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich. Auch die anderen ursprünglich prognostizierten finanziellen Steuerungsgrößen – Return on Equity (vor Steuern), Cost-Income-Ratio und Economic Value Added – werde die DVB voraussichtlich nicht erreichen können.

Die Muttergesellschaft DZ Bank AG (Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank) beabsichtige daher, die Kapitalausstattung der Bank »mit geeigneten Maßnahmen« zu stärken. Der Vorstand der DZ Bank beabsichtigt demnach einen Squeeze-out (Ausschluss von Minderheitsaktionären gegen Barabfindung) bei der DVB.