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Inmitten der Konsolidierungswelle innerhal[ds_preview]b der Containerschifffahrt könnte die israelische ZIM ihre internationalen Strecken aufgeben und künftig zum regionalen Anbieter im Mittelmeerraum werden, berichtet das Wall Street Journal.

Laut dem Bericht könnten die Strecken von Asien in die USA sowie zwischen dem Nahen Osten nach Asien und Amerika aufgegeben werden. Die Banken seien bereits auf der Suche nach interessierten Investoren, heißt es in dem Bericht.

Von ZIM kam umgehend ein Dementi. An dem Gerücht entspreche nicht den Plänen des Unternehmens, hieß es in einer Mitteilung am Sonntag. Man wolle ein »global player« bleiben. Nach Alphaliner-Angaben ist ZIM derzeit mit einer Kapazität von 326.615 TEU auf Platz 16 unter den global operierenden Linienreedereien.

Letzten Monat hatte ZIM einen Verlust von rund 74 Mio. $ im 2. Quartal vermeldet. Im Vorjahr hatte das Ergebnis noch mit 15.9 Mio. $ im Plus gelegen. Mit den Gläubigerbanken sei vereinbart worden, die Zahlung von insgesamt 115 Mio. $ für fällige Krediten um bis zu zwölf Monate zu verschieben, hieß es damals.

Laut ZIM waren die Frachtraten im ersten Halbjahr 2016 auf historisch niedrige 903 $ / TEU gesunken, eine Verringerung um 24,8 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der Gesamtumsatz war um 19,8 % auf 611,8 Mio. $ eingebrochen, verglichen mit 762,9 Mio. $ nach dem 2. Quartal 2015.

Allerdings hatte Rafi Danieli, Präsident und CEO von ZIM, angekündigt, sich künftig aufgrund der schwierigen Marktsituation auf »ausgewählte Märkte« konzentrieren zu wollen, in denen das Unternehmen in Bezug auf die EBIT-Margen einen Wettbewerbsvorteil habe.

Bereits 2014 hatte es bei ZIM eine Restrukturierung gegeben, wobei die Gläubiger Forderungen in Höhe von 1,4 Mrd $ in Anteile an der Reederei umgewandelt hatten.

Zuletzt hatten die drei japanischen Reedereien NYK, K Line und MOL die Zusammenlegung ihrer Container-Aktivitäten angekündigt. Derzeit stehen auch die Ost-West-Hauptstrecken der insolventen koreanischen Reederei Hanjin zum Verkauf. Unter den Bietern befindet sich unter anderem Hyundai Merchant Marine (HMM).