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Bei der japanischen Reederei K-Line blickt man hoffnungsvoll in die Zukunft, überzeugt vom Erfolg der Neuaufstellung. CEO Eizo Murakami sieht aber zunächst noch »harte Zeiten«.

In einer Neujahrsansprache blickte K-Line-CEO Eizo Murakami mit Sorge auf die protektionistischen Tende[ds_preview]nzen in Staaten wie den USA und zunehmend globalisierungskritische Sichtweise auch in europäischen Ländern wie Großbritannien, Frankreich und Deutschland, die sich 2017 manifestiert habe. Trotz verschiedener Faktoren, die zudem für geopolitische Instabilität sorgten, zeige die Weltwirtschaft Anzeichen der Besserung. In den USA, Europa und China gehe es aufwärts, ebenso in Japan.

Das alles betreffe das Logistikgeschäft von K-Line. »Im Geschäftsjahr 2016 ist unser Container- und Massengutgeschäft von einem historischen Marktabschwung gebeutelt worden. 2017 hat sich die Tonnageüberkapazität aber abgschwächt, während der Seehandel sich robust gezeigt hat«, so Murakami. »Die Talsohle ist durchschritten und die Märkte erholen sich schrittweise.«

Im Geschäftsjahr 2017 sei die Reederei in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt, 2016 hatte an noch Verlust gemacht. Murakami rechnet das auch den Anstrengungen der großen strukturellen Reformen der beiden vergangenen Jahre zu. »Es wird aber noch mehr Zeit brauchen, bis wir eine substanzielle Erholung der Angebot-Nachfrage Balance sehen. Wir müssen uns daher weiterhin auf harte Zeiten einstellen«, erklärte der Manager.

Portfolio-Neuordnung und mehr Integration

Unter dem Motto »Revival for Greater Strides – Value for our Next Century« baut die Reederei seit April 2017 ihr Management um. Ein Ende der Maßnahmen ist für 2019 geplant, wenn K-Line das 100. Jahr ihres Bestehens feiert. Die Integration der Containerschiffs- und Terminalsparten der drei großen japanischen Reedereien sei ein erster Schritt im Neuaufbau des Portfolios. Der Rückzug aus dem Schwergutgeschäft – 2017 war SAL an Harren verkauft worden – sei einem »neuen Blick« auf das zukünftige Management insgesamt geschuldet. Die neue Containerreederei Ocean Network Express (ONE) soll im April starten.

Jeremy Nixon ONE
Jeremy Nixon, CEO von ONE auf dem 21. HANSA-Forum in Hamburg: »Groß genug um zu überleben, klein genug um sich angemessen kümmern zu können« laute das Credo der Allianz von K Line, NYK und MOL. Neubau-Order für Mega-Carrier sind vorerst nicht geplant.

»Ich glaube, dieses neue Unternehmen wird durch die Integration Größenvorteile bringen. Ich erwarte auch bessere Wettbewerbsfähigkeit durch den Einsatz der Best Practises aller drei Partner«, so Murakami. Man werde eine starke Präsenz in einer Branche zeigen, die gerade einen Paradigmenwechsel erlebe. ONE sei eine Schwestergesellschaft, die nach der Equity-Methode bilanziert und daher in einem anderen Format operieren werde. Dennoch bleibe das Containersegment ein Kerngeschäft der K-Line-Gruppe und erhalte die volle Unterstützung.

Auch nach der Abspaltung des Containergeschäfts will Murakami für starkes Wachstum bei K-Line sorgen. Das soll unter anderem durch stärkere Integration gelingen. In den neuen Hauptstandbeinen der Gruppe – Dry Bulk, Car Carrier, Energy Transportation und Marine Resources Development – soll es Initiativen zur Umsatzstabilisierung und zur Entwicklung von Neugeschäft durch den Einsatz neuer Technologien und eine Reform der Geschäftsmodelle geben. Dabei werde man sich am Netzwerk orientieren, das durch den Bereich Containerschifffahrt geschaffen worden sei, so Eizo Murakami.

2019 feiert K-Line hundertjähriges Bestehen, 2018 jährt sich zum 50. Mal der Betriebsstart des ersten Vollcontainerschiffs der Reederei, der »Golden Gate Bridge« und die Fertigstellung des ersten K-Line-Autotransporters »Toyota Maru No. 1«.